Menu öffnen

Archivmeldung: 2014-02-25 Hochwasserschutz

Archivmeldung: 2014-02-25 Hochwasserschutz

Guntramsdorf investiert in Hochwasserschutz
Sicherheit hat Vorrang: Die letzten Hochwasserereignisse an der Schwechat, die die Ortschaft Guntramsdorf bedroht haben, liegen zwar schon einige Jahre zurück, dennoch ist die Überschwemmungsgefahr weiterhin gegeben. Nun starten die Maßnahmen.

Die Marktgemeinde Guntramsdorf hat deshalb ein Hochwasserschutzprojekt ausarbeiten lassen, welches jetzt mit Hilfe der Wasserbauabteilung des Amtes der NÖ Landesregierung umgesetzt wird.
Moderner Hochwasserschutz hat den Anspruch, nachhaltig zu sein. Dies bedeutet konkret, dass neben dem Schutzanspruch der Menschen vor Hochwasser auch die ökologischen Anliegen des Gewässerschutzes mit berücksichtigt werden. Ein naturnahes Fließgewässer, dem genügend Raum für seine vielfältigen ökologischen Funktionen zur Verfügung steht, verursacht bei Hochwasser weniger Schäden in seinem Umfeld.

Die Schutzmaßnahmen bestehen aus:

einer Kombination von Dämmen, Mauern und mobilen Hochwasserschutzelementen, im Bereich der Münchendorferstraße.
Dadurch wird das Einströmen des Hochwasserabflusses im Bereich der Münchendorferstraße zukünftig verhindert.

Was die Schwechat dadurch an Überflutungsraum verliert, wird ihr an anderer Stelle zurückgegeben: unterhalb der Brücke der Münchendorferstraße wird ein Uferbereich als renaturierte – also die Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen - Flußstrecke gestaltet, was neben einer ökologischen Vielfältigkeit des Lebensbereiches „Fluss“ auch eine Vergrößerung des Überschwemmungsraumes bewirkt.

Unter Anleitung des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der Universität für Bodenkultur (Prof. Florin Florineth) wird ein ca. 1,4 ha großes Ufergrundstück, das die Agrargemeinschaft Guntramsdorf zur Verfügung stellt, auf das ursprüngliche Uferniveau des Gerinnelaufes abgesenkt und als dynamischer Auwald mit Nebengerinnen neu gestaltet. Dabei kommen verschiedenste naturnahe Verbaumethoden zur Anwendung.

Für die Gemeinde war es maßgeblich, das bei diesem Projekt, neben dem Schutz unseres Ortes, die Einbindung aller Beteiligten unter fachlicher Unterstützung durch das Land NÖ und der Universität für Bodenkultur erfolgt. Damit ist sichergestellt, dass der hohe technische Anspruch erfüllt und gezielt auf das ökologische Gleichgewicht der Natur Rücksicht genommen wird.

Da die Herstellung des in der Fachsprache als „Ersatzretentionsraum“ bezeichneten abgesenkten Uferbereichs mit Rodungen und Wiederaufforstungen verbunden ist, wurden die forstlichen Rahmenbedingungen im Einvernehmen mit der NÖ Umweltanwaltschaft und der Naturschutz- und Forstbehörde unter der Federführung des Bezirksförsters festgelegt.

Die Maßnahmen, welche im Einvernehmen mit allen Beteiligten erfolgte, werden noch im Februar begonnen und innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden.

Projektdaten
Schutzmaßnahmen
Hochwasserdämme: 634 m
Hochwassermauer: 512 m
Mobile Hochwasserschutzelemente: 26 m

Ersatzretentionsraum
Retentionsvolumen: ca. 14.000 m3
Projektkosten: ca. Eur 750.000 (davon übernehmen je 40% Land und Bund, 20% übernimmt die Gemeinde)
Projektleitung: Ing. Erich Jenisch (Marktgemeinde Guntramsdorf)
Ausführende Stelle: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wasserbau (Hr. DI wolfgang Bürger)
Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung: Prof. Florin Florineth (Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der Universität für Bodenkultur)
Wasserbauliche Projektierung: Dipl.Ing. Wolfgang Hinker (Binder+Hinker zt GmbH)

Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wasserbau

Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der Universität für Bodenkultur
Binder+Hinker zt GmbH