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Archivmeldung: 2016-09-26 Leistbarer Wohnraum in Planung

Mit einem Wohnbauprojekt am Tabor möchte die Guntramsdorfer Gemeindespitze der großen Nachfrage nach sozialen und leistbaren Wohnungen entsprechen.

Der Traum von den eigenen vier Wänden ist oftmals mit leistbarem Wohnraum verbunden, der ist aber heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Daher ist es auch eine Aufgabe der Gemeinde, hier gezielt Schritte zu setzen und die Voraussetzungen zu schaffen.

Guntramsdorf ist aufgrund der hohen Lebensqualität ein beliebter Wohnort und somit steigen nicht nur die Nachfrage, sondern auch die Preise für Immobilien. Für viele ältere, aber auch alleinstehende Menschen und Jungfamilien ist es schwer geworden, eine ihrem Budget entsprechende Wohnung zu finden.
Das Projekt. Gegenüber dem Taborpark, wo abbruchreife, unbewohnte Bungalows stehen, könnte schon 2017 der Spatenstich für eine neue Wohnhausanlage erfolgen. Die
ersten Schritte dafür wurden bereits eingeleitet: Abänderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes.

In Folge wird es einen Gestaltungswettbewerb mehrerer gemeinnütziger Wohnbauträger geben.
„In Guntramsdorf gibt es derzeit 579 Personen, die auf der Suche nach einer leistbaren Wohnung sind und auf der Warteliste der Gemeinde stehen. Für sie möchte die Gemeinderatskoalition aus SPÖ, NEOS und Grünen mit einem neuen sozialen Wohnbauprojekt ein klares Signal setzen!“, sagt Bürgermeister Robert Weber. „Aktuell hat die Gemeinde 358 Gemeindewohnungen sowie 520 Genossenschaftswohnungen – das sind nach wie vor zu wenige.“

„Die Bevölkerungsentwicklung für die Bezirke um Wien prognostiziert ein Wachstum von bis zu +30 Prozent. Auch Guntramsdorf wird weiterwachsen. Dies erfordert ein zusätzliches Angebot vor allem an leistbarem Wohnraum für alle Altersgruppen und Lebenssituationen. Das geplante Projekt setzt hier an!“, so Umwelt GR Monika Hobek-Zimmermann von den Grünen.

„Die Kriterien werden wir in den kommenden Wochen im Detail erarbeiten“, sagt Vize-Bgmstin Elisabeth Manz, NEOS. „Der Platz muss gut genutzt werden – wir erwarten, dass sich auf dem Grundstück rund 50 Wohnungen ausgehen (also kein Monsterbau) – der Bau muss sich optisch gut ins Ortsbild einfügen und auch der Kaufpreis für das Grundstück muss stimmen.“ Das stehe nicht im Widerspruch zum Anspruch der Leistbarkeit: „Das haben wir überschlagen: auch für geförderten Wohnbau sollte sich ein marktnaher Preis ausgehen. Wir werden das Grundstück sicher nicht verscherbeln, das könnte sich die Gemeinde auch gar nicht leisten.“

Langfristige Planung – Weichenstellung erfolgte schon 2007
Die Marktgemeinde verfügt, als eine der ersten Gemeinden im Bezirk, über ein vollständiges Örtliches Raumordnungsprogramm, welches im Jahr 2007 überarbeitet und um ein Örtliches Entwicklungskonzept, ergänzt wurde. Dieses hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Bereits damals wurden die unten angeführten Bereiche – Grundstücke an der Taborgasse & das Areal der Druckfabrik – mitberücksichtigt. In der Stellungnahme des Landes NÖ vom September 2016 heißt es: „Die Maßnahmen entsprechen den Kriterien der vorausschauenden Gestaltung sowie der geordneten Entwicklung des Gemeindegebietes.“ Daher wurden seit 2013 keine Wohnungen mehr in der Wohnhausanlage-Taborgasse vergeben.

1. Phase
Aktueller Stand : Derzeit sollen durch eine Änderung des Flächenwidmungs- & Bebauungsplanes die Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Diese wurden zur öffentlichen Einsichtnahme aufgelegt und in der Sitzung des Gemeinderates vom September zur Abstimmung gebracht. In weiterer Folge sollen mehrere gemeinnützige Wohnbauträger eingeladen werden, Vorschläge und Angebote abzugeben, die dann geprüft und beraten werden sollen. Mit dem Ziel: rund 50 leistbare Wohnungen zu schaffen, statt neue Betriebsansiedelungen im Bereich der Taborgasse zuzulassen.
Im Sinne der Anrainer.

Folgende Bereiche in der Taborgasse werden umgewidmet:

A Die seit 2015 leerstehende Wohnhausanlage
(steht im Eigentum der Marktgemeinde) Parzelle 263/1, mit 4.649 m2, auf Widmung Bauland Kerngebiet.






B Der Bauhof
Parzelle 263/2, mit 2.845 m2, auf Widmung Bauland Kerngebiet.






C Die südlich anschließende Fläche des Mietcontainerlagers, das durch die „MGBL“ (Marktgemeinde Guntramsdorf - Betriebs- und LiegenschaftsGesmbH) betrieben wird.

Anders gesagt: Das Projekt zur Errichtung von leistbarem, gefördertem Wohnraum an der Taborgasse, welches bald in Angriff genommen werden soll, hat mit den Gebäuden & Mietern der Druckfabrik nichts zu tun.
Die Grundstücke des Bauhofes sowie der unbebaute „Streifen“ (ebenfalls an der Taborgasse) des Druckfabrik-Geländes sollen erst später entwickelt werden.

2. Phase

Entwicklungskonzept für das Druckfabrikgelände Für das eigentliche Druckfabrikgelände braucht es ein eigenes Gesamtkonzept.
„Selbstverständlich braucht ein solch großes Areal in Zentrumsnähe einen Masterplan für die weitere Entwicklung.
Auch hier werde ich alle politischen Vertreter einladen, ihre Ideen einzubringen!“
, gibt sich Robert Weber unmissverständlich. „Projektideen gibt es bereits, da im Jahr 2008 StudentInnen der TU-Wien sich mit den Flächen der Druckfabrik im Rahmen einer Projektarbeit auseinandergesetzt haben.“
Der Startschuss dafür wird 2017 erfolgen, sobald das Projekt ORG abgeschlossen ist und entsprechende Kapazitäten in der Verwaltung frei werden. Denn auch die personellen Ressourcen müssen berücksichtigt werden.