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Archivmeldung: 2017-01-09 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Der gute Vorsatz für 2017
Das schmeckt ganz und gar nicht. „foodwaste“ wird mehr und mehr zum Problem. Es geht dabei um von uns weggeworfene Lebensmittel. Es ist Zeit gegen diese Art der Verschwendung einzuschreiten. Wir alle sind gefordert, mit Aktionen gegenzulenken.


Noch nie zuvor hat unsere Gesellschaft so viele Lebensmittel in den Müll geschmissen wie heute. 30 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel landen unangetastet im Müll. Allein in Österreich sind dies jährlich mindestens 157.000 Tonnen an ungenutzter Nahrung, die auf dem Müll landen. Das ist viel Geld, dass wir so „entsorgen“!
Gleichzeitig sind in unserem Land rund 1.8 Millionen Menschen von Armut betroffen. Menschen, die sich kaum Lebensmittel leisten können. Damit dieses Ungleichgewicht nicht noch größer wird, gibt es eine Menge an tollen Initiativen und Tipps, an denen sich jeder von uns beteiligen, bzw. diese selber umsetzen kann.

Essen verschwenden ist Mist
Die drei großen Bereiche der Verschwendung:

Was wird am meisten weggeworfen?
Brot, Süß- und Backwaren (28 Prozent). In Wien landet täglich so viel Brot im Müll, wie Graz an einem Tag isst.
Auf Platz zwei der Lebensmittelabfälle kommen Obst und Gemüse (27 Prozent). Milchprodukte und Eier rangieren auf Platz drei (12 Prozent). Fleisch, Wurstwaren und Fisch folgen auf Platz vier (11 Prozent).

Was tun – welche Initiativen gibt es schon?
„foodsharing“- Essen verschenken statt wegwerfen.
Carsharing war gestern: Jetzt werden nach Städten in Deutschland auch in Österreich, fröhlich Lebensmittel an Fremde verteilt und verschenkt. Die Idee: „foodsharing“ via Internet und Handy-App. Wer meint, Menschen teilen heutzutage ungern, der irrt. „Sharing“ als neuer Trend: Seien es Autos, Büros, Bilder und Videos im Internet oder Fahrräder - geteilt wird, was geteilt werden kann.
Und dazu gehört jetzt auch Essen. Die Internetplattform https://foodsharing.at/ (gegründet in Deutschland) ist an den Start gegangen, um einen sinnvollen Beitrag in Sachen Lebensmittelverteilung zu leisten.

In Österreich tut sich was
Andere Organisationen wie die „Tafel“ dietafeln.at unterscheiden sich dadurch von Foodsharing, dass nicht mehr verwendete Lebensmittel vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums an Bedürftige verteilt werden. Bei foodsharing.at werden auch Lebensmittel nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit weiterverwendet, solange ein Konsum noch ohne Bedenken möglich ist.

Auch in Guntramsdorf gibt es nun einen Fair-Teiler

Die Pfarre Neu-Guntramsdorf bietet allen BürgerInnen der Gemeinde Guntramsdorf und darüber hinaus nun einen öffentlichen Kühlschrank im Vorraum der Kirche an. Dieser ist jederzeit zugänglich - lediglich in der Nacht ist die Kirche zugesperrt!
Pfarre Neu-Guntramsdorf, St. Josef, Dr. Karl Renner Straße 19, 2353 Guntramsdorf

Welche Lebensmittel dürfen geteilt werden? Bitte nur Lebensmittel teilen, die auch selbst gegessen werden würden. Es können auch Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weitergegeben werden, wenn sie noch gut sind, aber NICHT nach Ablauf des Verbrauchsdatums.

Welche Lebensmittel dürfen nicht geteilt werden? Lebensmittel, die ein potentielles Gesundheitsrisiko bergen, dürfen nicht geteilt werden. (Faschiertes von Schwein und Rind; Produkte aus nicht erhitzter Rohmilch; frisch zubereitete Speisen, die rohes Ei enthalten; Cremes und Pudding, Tiramisu und Mayonnaise - wenn mit Ei und Milch selbst hergestellt)


Foodsharing-Wörterbuch

Foodsharer Person, die privat essen verschenkt und abholt
Foodsaver Person, die von Partnerbetrieben Essen abholt
Foodsaving Lebensmittel retten
Foodsharing Lebensmittel teilen; Name des Vereines und der Homepage Essenskorb Lebensmittel, die online kostenlos angeboten werden
Essenskorb Lebensmittel, die online kostenlos angeboten werden
Fair-Teiler öffentlich zugänglicher Umschlagplatz (meist Kühlschrank) für überschüssiges Essen


Vertrauen Sie auf ihre Sinne
Gerade beim Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), „mindestens haltbar bis“, bestehen viele Missverständnisse:
anders als beim Verbrauchsdatum ist das Mindesthaltbarkeitsdatum kein „empfohlenes Wegwerfdatum“.
Greenpeace hat zehn Lebensmittel, darunter Käse, Eier, Salami, Joghurt und verpackte Backwaren wie etwa Kuchen in einem Lebensmittellabor auf ihre Haltbarkeit testen lassen. Dafür wurden die Lebensmittel bis zwei Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums unter den am Lebensmittel empfohlenen Bedingungen gelagert (je nach Produkt bei Raumtemperatur oder gekühlt bei 7-10 °C) und anschließend mikrobiell und sensorisch (Aussehen, Geruch und Geschmack) untersucht.
Alle zehn Produkte konnten zwei Wochen nach Ablauf des MHD als unbedenklich eingestuft werden!
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist also lediglich eine Garantieerklärung seitens der Produzenten, es hat nichts mit Hygienebestimmungen oder ähnlichem zu tun.

Mehr Infos unter:
foodsharing.at
lebensmittel.greenpeace.at
www.zerowasteaustria.at/zero-food-waste.html

Für die Gastronomie:

tafelbox.at
www.united-against-waste.at
www.zerowasteaustria.at